Burpees – Das Ganzkörpertraining

Das interessante an Bodyweight Exercises ist, dass es unglaublich viele Variationen und Kombinationsmöglichkeiten gibt. Man kann Krafttraining mit kardiokativem Ausdauer und Beweglichkeits- bzw. Schnelligkeitstraining kombinieren und dabei die verschiedensten Intensitätsstufen erreichen. In einem Zweikampf, oder auch bei den meisten körperlichen Aktivitäten des täglichen Lebens, ist es meistens die Kombination verschiedener körperlicher Fähigkeiten, die den Erfolg des Einzelnen ausmacht. Dies ist auch ein Grund warum ich Bodyweight Exercises dem Krafttraining mit Hanteln und Maschinen vorziehe.
Die Übung die ich ihnen jetzt vorstelle ist genau solch eine Übung, die die verschiedensten Muskeln und Eigenschaften des menschlichen Körpers trainiert. Es ist ein Ganzkörpertraining und wenn ich nur eine Übung machen dürfte, so wären es wohl die Burpees.


Burpees sind eine Kombination aus Liegestützen, Kniebeugen und „Leg Thrusts“, die fast den gesamten Körper und vor allem auch die Ausdauer eines Menschen sehr intensiv trainieren.
Man stellt sich aufrecht hin, macht eine Kniebeuge, setzt die Hände auf dem Boden ab und stösst seine Beine nach hinten, in eine Liegestützposition. Dann absolviert man eine Liegestütze, zieht die Beine wieder zum Körper und macht eine weitere Kniebeuge, wem dies nicht anstrengend genug ist, der kann anstatt einer normalen Kniebeuge, auch eine gesprungene Kniebeuge machen, was nicht nur den Beinen, sondern auch der kardiokativen Ausdauer gut tut.


Diese Übung hat ihre Wurzeln in den Gefängnissen dieser Welt und wird häufig auch als „Knast Workout“ beschrieben. Die folgenden Informationen habe ich von einem Mann der Sozialarbeit in den USA studiert hat und somit auch die Chance hatte, sich einen Einblick in die Gefängnisse und Strafanstalten zu verschaffen. Auch wenn es in den meisten Gefängnissen Krafträume für die Gefangenen gibt, ist dies nicht überall der Fall. Es gibt Gefangene die als zu gefährlich gelten und in den Hochsicherheitsabteilungen der Gefängnisse sitzen. Da die Gefahr besteht, das sie Hanteln oder ähnliches als Waffen einsetzen können, haben sie nur einen leeren Raum, als Trainingsstätte. Ich möchte an dieser Stelle einmal betonen, das ich mit diesem Artikel keinesfalls irgendwelche Wertungen über solche Massnahmen abgeben möchte, ich beschreibe diese Situation nur, um die Herkunft und Ideen die hinter den Burpees stecken zu erklären.


Da die Gefangenen also keinen Zugriff auf Gewichte, Klimmzugstangen, etc. hatten und ihre Hände und Füße teilweise mit Hand und Fußschellen gefesselt waren, konnten sie nur die Burpees durch führen. Es ist ein Ganzkörpertraining, das nicht nur die Kraft und Ausdauer trainiert, sondern auch die Schnelligkeit und Agilität. Man lernt schnell auf den Boden zu kommen und aus einer liegenden Position schnell wieder aufzustehen. Diese explosionsartigen Bewegungen machen diese Übung zu einem sehr guten Training um sich auf eventuelle Kampfsituationen vorzubereiten und ist für das funktionelle Training eines Kampfsportlers bestens geeignet.


Normalerweise absolvieren die Gefangenen folgendes Programm, sie machen 20 Burpees ohne Pause und laufen dann auf die andere Seite des Raumes, dort machen sie dann 19 und laufen zurück, das Programm geht immer so weiter bis sie bei einem Burpee angekommen sind. Auch wenn sich das jetzt nicht soviel anhört, kann ich aus eigener Erfahrung sagen, das selbst wenn man das Programm mit 15 Burpees startet, schon extrem intensiv um nicht zu sagen brutal ist und man solch eine Belastung wirklich nicht jeden Tag ausführen sollte sonst ist man ziemlich schnell übertrainiert. Ich mache Burpees gerade in der warmen Jahreszeit gerne draussen, zweimal pro Woche, als Abschluss einer Trainingseinheit.
Die Gefangenen machen das Programm angeblich 2-3 mal pro Woche, immer wenn sie Ausgang haben für ca. 30 Minuten. Erst wenn man das Workout mit 20 Burpees schafft zählt man als Mann, wer 30 schafft gilt als jemand den man respektiert.


Ich hoffe das wir alle unsere Burpees immer in Freiheit trainieren können und habe mir lange überlegt ob ich über die Geschichte dieser Übungen schreiben soll, aber der Autor des Artikels, der mich auf diese Übungen aufmerksam gemacht hat, hat wirklich interessante Aspekte dieser Übung aufgezeigt und die wollte ich den Lesern von Fighter-Fitness nicht vorenthalten. Ob alles was er schreibt genau der Wahrheit entspricht weiss ich nicht, obwohl der Artikel mir einen durchaus realen Charakter zu haben scheint. Der Autor beendet seinen Artikeln mit dem Ratschlag sich einen orangen Overall zu besorgen und ein paar Ketten im Baumarkt zu kaufen, in diesem Outfit sollte man dann in seinem Fitnessclub Burpees machen und ein bisschen für Aufmerksamkeit sorgen. Wer es probieren will kann dann gerne mal über seine Erfahrungen berichten.
Meine Erfahrungen mit den Burpees sind, dass sie wirklich sehr gute und komplexe Übungen sind, die man gerade wenn man sich auf einen Kampf etc. vorbereitet, trainieren sollte.
Für „normale“ Menschen schlage ich vor dass man mit 10 Wiederholung am Anfang beginnt und dann auf eine Burpee runtergeht, fortgeschrittene können mit 15 anfangen und wenn sich wirklich einer wirklich verausgaben möchte, oder einen Grund sucht am nächsten Tag nicht auf der Arbeit erscheinen zu müssen, der kann ja mal mit 20 oder mehr anfangen.

     
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